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Baruch Dajan ha-Emet

Zum Tod von Kantor Nikola David s''l

Die ARK trauert um den am 2. August 2024 völlig unerwartet gestorbenen Kantor Nikola David. Er gehörte zu den populärsten Kantoren in Deutschland. Geboren in Bela Crkva im heutigen Serbien, studierte er Musikpädagogik und Gesang in Novi Sad und wirkte als Opernsänger u.a. am Landestheater Thüringen in Eisenach, am Theater Augsburg und am Anhaltischen Theater in Dessau. Dann entschloss er sich, einen neuen Weg einzuschlagen und absolvierte am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam und an der Universität Potsdam eine Kantorenausbildung. Seine Ordination erfolgte 2013. Seit 2014 war er Kantor der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom. Er amtierte auch in anderen Gemeinden, darunter in der Egalitären Gruppe der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg und in der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher in Freiburg. 

Kantor Nikola David starb an den Folgen einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Die Tat hatte keinen antisemitischen Hintergrund.

 

Jüdische Allgemeine, 5. August 2024

Kantor Nikola David wurde getötet

Gemeinden und der Verband der Jüdischen Kantoren sind schockiert über die Tat

von Christine Schmitt

»Nikola David war ein Ausnahmemensch und ein Ausnahmemusiker. Seine Stimme wird uns fehlen.« Das sagt Eric Smutny, Vorstandsmitglied der Münchner Gemeinde Beth Schalom über den Kantor, der am Freitag in Augsburg Opfer einer Gewalttat wurde. Es gebe dem Gemeindevorstand zufolge keinen antisemitischen Hintergrund. Derzeit wird polizeilich ermittelt, so Smutny.

Neben dem Rabbiner sei der 55-jährige Nikola David einer der wichtigsten Säulen in der Gemeinde gewesen. »Er war immer freundlich, zugewandt, fröhlich«, so Smutny weiter. Neben seiner Tätigkeit in den Gottesdiensten hat er ebenfalls den Bar- und Batmizwa-Unterricht gestaltet.

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, schrieb bei X, dass sie bestürzt sei über die Nachricht vom plötzlichen Tod von Nikola David, sel. A.: »Meine Gedanken inmitten dieser Tragödie sind bei seiner Familie. Sein Tod markiert einen schmerzhaften Verlust für die jüdische Gemeinschaft in München.«

Kantor Nikola David wurde in Bela Crkva im heutigen Serbien geboren. Er hatte Musikpädagogik und Gesang in Novi Sad studiert und wirkte als Opernsänger unter anderem am Landestheater Thüringen in Eisenach, am Theater Augsburg und am Anhaltischen Theater in Dessau. Dann entschloss er sich, einen neuen Weg einzuschlagen und absolvierte am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam und an der Universität Potsdam eine Kantorenausbildung. Seine Ordination und Investitur als Kantor erfolgte im April 2013. Seit 2014 war Nikola David Kantor der Liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom.

Auch die Mitglieder des Verbandes der Jüdischen Kantoren sind geschockt und zutiefst bestürzt über den Tod »unseres guten Freundes und Kollegen«, heißt es in einer Mitteilung. »Nikola war nicht nur ein herzensguter und treuer Mensch, er war auch eine wichtige Stimme in der Welt der europäischen Synagogalmusik.«

David habe in den vergangenen Jahren Werke aufgenommen, die vor dem Krieg in der Münchner Synagoge gespielt wurden, und wollte so zur Erhaltung dieser wichtigen Literatur beigetragen.

»Mit unfassbarer Trauer erfüllt uns die Nachricht vom Tod unseres ehemaligen Chorleiters Nikola David«, so auch der Berliner Shalom-Chor. Vor wenigen Wochen erst war David Ehrengast bei der Feier anlässlich des 30-jährigen Bestehens, wo »sein liebevolles Lächeln uns während des ganzen Konzertes aus dem Publikum heraus begleitet hat«.

Seine Herzlichkeit und sein mitreißendes Wesen würden für immer unvergessen bleiben. »Er bleibt in unserer Mitte, und seine Stimme klingt in unseren Herzen, wo immer wir singen«, schreibt der Shalom-Chor. »Wir umarmen seine trauernde Familie und stehen ihr bei«, so der Verband der Jüdischen Kantoren.

 



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