hauptmotiv

Weh, wie einsam saß

Kina - Ejcha jaschwa badad
von Nurit Hirschfeld-Skupinsky,
Überlebende des Massakers im Kibbuz Nahal Oz


Übersetzung von Rabbinerin Ulrike Offenberg
Hebräisches Original unten


Weh, wie einsam saß
Nir Oz, voller Blut,
Sderot, einer Witwe gleich,
eine geschundene Stadt, wer hält ihr die Treue?

Weh, wie einsam saß
im Schutzraum
eine Familie, und noch eine,
und noch eine, und noch.

Weh, wie einsam saßen
die alles sehenden Frauen auf ihren Beobachtungsposten,
doch niemand hörte ihnen zu
und Hilfe gab es nicht.

Weh, wie einsam waren
die jungen Frauen und Männer,
sich versteckend in Sträuchern und Gräben,
ihr Tanzen endete abrupt,
aber wer wird sie retten?

Weh, wie einsam saßen
die entführten Geiseln,
und noch immer sitzen sie dort:
120* Männer und Frauen, Alte und Kinder.
Sie weinen und klagen in der Nacht,
Tränen auf ihren Wangen,
und da ist niemand, der sie tröstet.

*Anmerkung der Übersetzerin: Zum Zeitpunkt der Übersetzung 305 Tage nach dem 7. Oktober ist die Rede noch von 115 Geiseln, vermutlich ein Drittel von ihnen bereits tot.


קִינָה: אֵיכָה יָשְׁבָה בָּדָד 
נורית הירשפלד סקופינסקי, שורדת הטבח בקיבוץ נחל עוז

אֵיכָה יָשְׁבָה בָּדָד
.נִיר עֹז רַבָּתִי דָּם
,שְׂדֵרוֹת הָיְתָה כְּאַלְמָנָה
?קִרְיָה הֲלוּמָה, וּמִי נֶאֱמָנָהּ

אֵיכָה יָשְׁבָה בָּדָד
בַּמָּמָ"ד
,מִשְׁפָּחָה, וְעוֹד אַחַת
.וְעוֹד, וְעוֹד אַחַת

אֵיכָה יָשְׁבוּ בָּדָד
,תַּצְפִּיתָנִיּוֹת רַבָּתִי עַיִן
,וְלֹא הָיְתָה הַקְשָׁבָה
.וִישׁוּעָה – אָיִן

אֵיכָה יָשְׁבוּ בָּדָד
צְעִירוֹת וּצְעִירִים
.בְּמִסְתּוֹרֵי שׁוֹּחוֹת וְשִׂיחִים
,פָּסְקוּ רִקּוּדֵיהֶם
?וּמִי יְחַלְּצֵם

אֵיכָה יָשְׁבוּ בָּדָד
,חֲטוּפוֹת וַחֲטוּפִים
:וַעֲדַיִן יוֹשְׁבִים
.120 גְּבָרִים, נָשִׁים, קְשִׁישִׁים וִילָדִים
,בָּכוֹ בּוֹכִים בַּלַּיְלָה
,דְּמָעוֹת עַל לְחָיֵיהֶם
.וְאֵין מְנַחֵם


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