WAJERA
Verhärtung bis zur Ernüchterung
Auslegung von Rabbiner NavonWajera, der Tora-Abschnitt dieser Woche, beschäftigt sich mit den Plagen, die G’tt über Ägypten brachte. Besonders interessant erscheint dabei der folgende Vers: „Und Ich werde das Herz Pharaos verhärten, und Ich werde mehren meine Zeichen und Wunder im Lande Mizrajim.“ (Schmot, 7:3).
In unserem Wochenabschnitt versucht Mose nach dem Befehl G‘‘ttes zu erreichen, dass der Pharao das jüdische Volk gehen lässt. Der Pharao sagt aber, dass er dies nicht tun wird. Das ist eine der schwierigsten Stellen der Tora für unser Verständnis. Statt das Herz des Bösewichts und des Henkers des jüdischen Volkes zu erweichen, verhärtet G“tt es. Statt der Tragödie des jüdischen und des ägyptischen Volkes vorzubeugen, wenn die ersten Opfer Kinder sind, verhärtet G“tt das Herz des Pharaos in diesem Konflikt. Wie kann man dies mit unserer Wahrnehmung des guten G“ttes verbinden? Und die Antwort auf unsere unausgesprochene Frage ist sehr unerwartet. „Auf diese Art und Weise werde ich meine Zeichen und Wunder im Lande Mizrajim mehren.“ Bei allen im Lande Ägypten sind die Herzen verhärtet, bei den Sklavenhaltern und bei den Sklaven. Und diese ganze Massengrausamkeit und Verhärtung fokussiert sich im Herzen des Pharaos. Wegen seiner Grausamkeit und Unmenschlichkeit nimmt der Pharao seinen Platz unter den verhärteten Menschen ein. Und nur G“tt und Sein Gesandter Mose sind sich dessen bewusst. Und dann sagt G“tt Mose, dass die Er die Verhärtung des Herzens des Pharaos zu einer solchen Grenze führen wird, dass dies alle sehen werden. Nur nach der bitteren Ernüchterung wird die Zeit der Barmherzigkeit G“ttes kommen.
Dawar Tora 5773 /2013
18.01.2013 Artikelarchiv >>
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