hauptmotiv

Friedensgebet

anlässlich des Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022

von Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama

שלום עליכם
עליכם שלום
Friede sei mit euch hier.
Und mit allen Menschen.
Fern und nah!

Wir beten hier gemeinsam.
Wir hoffen hier gemeinsam.
Dass es gelingen möge, Frieden zwischen allen Menschen walten zu lassen.

Im Psalter[1] lesen wir:
יְיָ עֹז לְעַמֹו יִתֵן,
יְיָ יְבָרֵךְ אֶת עַמֹו בַשָלֹום.
Der Ewige gibt allen Menschen guten Willens Kraft,
der Ewige segnet alle Menschen guten Willens
mit  –  שלום – Frieden.

Frieden –  שלום - ist in der hebräischen Sprachwelt – nicht nur Frieden, der bis zur Grenze reicht – bis zum "Einfrieden" gedachten Zustand, sondern schließt auch immer diejenigen ein, die jenseits der Grenze leben, denn das Zelt des Friedens beschützt nicht nur das diesseits der jeweiligen Grenze, sondern reicht herüber zum  jenseits der jeweiligen Grenze.
Frieden – herrscht in den Himmelhöhen bei IHM und ein Abbild dieses himmlischen Friedens erbitten wir von IHM aus den Himmelhöhen hier unten auf der Erde.

Im Sinne dieses allumfassenden Friedens bitten wir in dieser Stunde
Für Frieden im Osten unseres Kontinents!
Und wir bitten für alle Opfer,
für die Verletzten aller Seiten
und für die, die ihr Leben lassen mussten:
Ewiger, birg sie in der friedlichen Geborgenheit  Deiner Schwingen in Ewigkeit –
Gib allen überlebenden Opfern Kraft für ein Leben in Frieden
Lass alle Menschen guten Willens Teil haben an Deinen Frieden:
Hier auf unseren Kontinent
und wo immer Frieden erfleht wird in der ganzen Welt:
ופְרֹוש עָלֵינּו סֻכַת שְלֹומֶך
Breite über uns das Zelt deines Friedens aus.

R’Stein hat uns gelehrt, warum es Tradition ist, vor der letzten Zeile z.B. des 18-Bitt-Gebetes, in dem eben von Frieden gesprochen wird, drei Schritte zurückzugehen, denn nur wenn man auch seine Position verändert, kann man zum Frieden beitragen. Mögen die, die über die Beendigung des Kämpfens entscheiden, sich dies zur Devise machen:
עֹשֶׂה שָׁלוֹם בִּמְרוֹמָיו
הוּא יַעֲשֶׂה שָׁלוֹם עָלֵֽינוּ
וְעַל כָּל־יוֹשּׁבֵי תֶבֶל
Der da Frieden stiftet in den Himmelhöhen,
stifte Frieden
unter uns und allen Menschen!
כן יהי רצון
So möge es SEIN Wille sein
ונאומר אָמֵן
Sprecht: AMEN!


[1] Ps 29,11

Artikelarchiv >>
Rabbiner & RabbinerinnenStrömungenPositionenBet DinPublikationenLinksImpressum
Bookmark für: Facebook
Home
logo der allgemeinen rabbinerkonferenz

© Allgemeine Rabbinerkonferenz
Meldungen

Pessach 5784 / 2024

Trotz der Ungewissheit

von Rabbinerin Elisa Klapheck

Was ist das Ziel? Der Auszug aus Ägypten bedeutete nicht nur den Weg heraus aus der Sklaverei. Genauso wichtig, ja sogar noch wichtiger war das Ziel – dass es überhaupt ein Ziel gab. Daran scheitern die...

Lesen Sie mehr...

Wie kommt ein Jude in den Himmel?


Paraschat Haschawua

MEZORA

Auslegung von Rabbiner Almekias-Siegl

Was die Haut offenbart

Zara’at steht für die Störung im sozialen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Miteinander

Der Abschnitt Mezora widmet sich Menschen, die von Aussatz befallen sind. Die Flecken, die den Körper eines Aussätzigen verunstalten, kommen nicht von ungefähr – so die Erklärung der Tora. Sie zeigt, dass der Kranke schlecht...

19.04.2024   Lesen Sie mehr...